Umweltpreis Berlin-Mitte 2008
1.
Preis für das
NUTZbar-Projekt vom Moabiter Ratschlag e.V.
koordiniert von Dr. Norbert
Kopytziok und Matthias Schnauss |
 |
Das Bezirksamt
Mitte von Berlin ehrt mit dem Umweltpreis Bürger, Verbände,
Vereine und Gewerbetreibende, die sich ihrer unmittelbaren
näheren Umgebung für den Umweltschutz engagieren. Im Jahr
2008 wurde das Projekt NUTZbar mit dem 1. Preis
ausgezeichnet. In dem soziokulturellen Projekt geht es darum, alle
verfügbaren Ressourcen nutzbar zu machen, vor allem
Gebrauchtwaren mit einem hohen "strategischen" Wert. Das
Projekt gliedert sich in zwei Teilbereiche: die FAHRbar und
die BRAUCHbar. Die FAHRbar kümmert sich um Fahrräder, denn
sie steigern die Mobilität, entlasten die Umwelt und leisten
einen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit. Die BRAUCHbar
hilft dabei, dass Gebrauchsgegenstände länger genutzt
werden. Beispielsweise kann ein Computer für den einen
Menschen veraltet, aber für jemand anderen noch nutzbar
sein. Deshalb unterstützt die NUTZbar das Verleihen,
Verschenken, Verkaufen - und wenn nötig das Reparieren - von
Gebrauchsgegenständen aller Art. Ganz nebenbei profitiert
die regionale Wirtschaft und Jugendliche bekommen eine neue
Chance sich in Beruf und Freizeit sinnvoll zu engagieren.
Kurzer Artikel
zum
NUTZbar-Projekt
|
|
Deutscher
Materialeffizienzpreis 2006
für eine Seminararbeit zur umweltbewussten
Produktkonstruktion
an der Universität der Künste Berlin
unter
Leitung von Dr. Norbert Kopytziok
|
 |
Mit
dem Deutschen Materialeffizienz-Preis zeichnet das Bundesministerium
für Wirtschaft und Technologie (BMWi) seit dem Jahr 2004 Best-Practice-Beispiele
von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) für rentable Steigerungen
der Materialeffizienz im eigenen Unternehmen oder bei ihren Kunden aus.
2006 wurde erstmalig neben vorbildlichen und umgesetzten betrieblichen
Maßnahmen zur Rohstoffeinsparung eine Hochschularbeit ausgezeichnet:
die Gruppenarbeit im Hauptseminar „Ökologie und Design“ im
Studiengebiet Industrialdesign der Fakultät Gestaltung der Universität
der Künste Berlin.
Unter
der Leitung des Umweltwissenschaftlers, Dr. Norbert Kopytziok, haben
im Sommersemester 2006 acht Studierende einen interessanten Beitrag zur
Materialeffizienz erarbeitet. Die Jury des Deutschen Materialeffizienzpreises
erkannte, dass mit dem richtigen Design viele Produkte materialeffizienter
gestaltet werden können. Daher sei es wichtig, dass sich Studierende
in diesem Gebiet mit dem Thema Materialeffizienz auseinandersetzen. Das
Seminar "Ökologie und Design" an der Universität
der Künste Berlin (UdK) habe diese Möglichkeit geschaffen,
so die Jury.
Neben
dem Kostenfaktor Arbeit ist der Kostenfaktor Material
für die deutsche Wirtschaft von großer Bedeutung.
Beim verarbeitenden Gewerbe beträgt der Anteil der
Materialkosten an der Produktion zum Beispiel mehr als
50 %. Erklärtes Ziel muss es deshalb sein, diesen
Kostenfaktor kontinuierlich zu reduzieren. Insbesondere
im Mittelstand gibt es noch erhebliches Potenzial bei
der Reduzierung der Materialkosten und des Materialeinsatzes.
Dies liegt unter anderem an einem fehlenden Bewusstsein
für diese Tatsache. Die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit
des Mittelstandes hängt jedoch in Zukunft entscheidend
davon ab, ob die vorhandenen Potenziale in den spezifischen
Geschäftsfeldern ausgeschöpft werden. Eine
hohe Materialeffizienz schont gleichzeitig die vorhandenen
Ressourcen mit allen damit verbundenen positiven ökologischen
Aspekten. Zugleich wird das Prinzip der Nachhaltigkeit
unterstützt, denn im Mittelpunkt der Strategie zur
Nachhaltigkeit steht die Einsicht, dass wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit, der Schutz der natürlichen
Umwelt und soziale Verantwortung untrennbar zusammen
gehören.
Die
von dem UdK-Seminar eingereichte Hochschularbeit
präsentiert keine umgesetzte Maßnahme
zur Materialeffizienz. Somit wurde ein wesentliches
Kriterium für die Preisverleihung nicht erfüllt.
Die Anerkennung der Jury wurde erteilt, da mit dieser
Arbeit eine wissenschaftlich anspruchsvolle Herleitung
praxisrelevanter Einsparmöglichkeiten natürlicher
Rohstoffe vollzogen wurde. Die Hochschulgruppe identifizierte
zunächst rohstoffintensive Produkte. Diese Auseinandersetzung
führte über alkoholische Produkte und Süßigkeiten
zur damals anstehenden Fußballweltmeisterschaft.
Da mit der ökologischen Produktkonstruktion
in jüngerer Zeit bedürfnisfeldbezogene
Ansätze zunehmend in den Vordergrund rücken,
wurde der Fokus auf den Materialverbrauch während
eines emotionalen Höhepunktes gelegt: dem Ende
eines Fußballspiels. Analysiert wurden die
gesamten Materialverbräuche, um so den spezifischen „ökologischen
Rucksack“ reduzieren zu können. Während
der Seminararbeit wurde ein Produktentwicklungsprozess
professionell durchlaufen, so dass eine öko-
und materialeffiziente Alternative gefunden werden
konnte. |
Die
Preisverleihung fand am 1.12.2006 im Rahmen der Designer Night auf der
EuroMold 2006 in Frankfurt am Main statt.
Nähere
Informationen zum
UdK-Seminar „Ökologie
und Design“
Kontakt: Dr.
Norbert Kopytziok, eMail: info[at]kopytziok.de,
www.uwi-berlin.de
|
Berliner
Umweltpreis 1993
und
IDUNA/NOVA
Umweltpreis der
Handwerkskammer Hamburg 1991
an Norbert Kopytziok, Institut für ökologisches Recycling e.V., Berlin
für
die Neuentwicklung einer umweltverträglichen
Mehrwegverpackung für Gebrauchsgegenstände nach dem
Luftkissenprinzip, dem AIR-PACK.
Preisträger des Berliner Umweltpreises von 1989 - 1999
|
 |
Obwohl
Verpackungen schon seit Jahren im Mittelpunkt der
Umweltauseinandersetzung stehen, gibt es bislang nur wenig
umweltverträgliche Verpackungssysteme. Die zunehmende
Umweltsensibilität der Verbraucher/innen löst jedoch bei den
verpackenden Betrieben und dem Einzelhandel vermehrte
Bestrebungen aus, umweltgerechte Verpackungsinnovationen auf
ihre Marktfähigkeit hin zu testen. Anstatt rohstoff- und
energiesparende Mehrwegsysteme zu etablieren, werden allerdings
immer wieder Einwegverpackungen konzipiert und werbewirksam
angeboten. Wenn auch eine Reihe von Verpackungen völlig unnötig
ist, so muss doch eingestanden werden, dass es auch ökologisch
vertretbare Produkte gibt, für deren Transport und/oder
Vermarktung eine Verpackung zweckmäßig und wichtig ist. Für
diese Produkte muss die Verpackung nach funktionalen und
ökologischen Kriterien optimiert werden. Das AIR-PACK ist ein
derartiges, neuartiges, umweltverträgliches
Mehrweg-Verpackungssystem für eine vielseitige Anwendung.
Detaillierte Informationen:
Umweltbewusste Produktentwicklung im Verpackungsbereich: Das
AIR-PACK.
Download (PDF-Datei,
ca. 100 KB)
Auszug aus: Kopytziok, Norbert: Sachgebiet Abfall: Vermeidung
ökologischer Belastungen. Die ökologische Wirksamkeit der
Vermeidung und Verwertung von Siedlungsabfällen. Berlin, 2. Auflage Berlin 2001
|
Umweltpreis
Berlin-Steglitz 1990
zum Thema
"Energieeinsparung und Abfallvermeidung"
verliehen durch das
Bezirksamt Steglitz von Berlin, Abteilung Gesundheit und
Umweltschutz
für
das Konzept zum "Fahrbaren Mittagstisch"
erstellt von Norbert Kopytziok und Jürgen Halbekath,
Institut für ökologisches Recycling e.V., Berlin |
 |
Beim
"Fahrbaren Mittagstisch" wurden damals zum Transport der
vorgefertigten Menüs fast ausschließlich Einweg-Aluminiumschalen
verwendet. Vorgeschlagen wurde der Ersatz durch Mehrweggeschirr.
Dadurch kann eine deutliche Verringerung der Abfälle auf der
Produktions- und auf der Konsumebene erreicht werden. Da die
Aluminiumherstellung außerordentlich energieaufwendig ist,
ermöglicht der Austausch der Aluminiumschalen durch
Mehrwegschalen eine erhebliche Energieeinsparung. Darüber hinaus
wurde eine schrittweise Umstellung der Essenszubereitung auf
Frischgemüse und Vollwertkost empfohlen. Die damit einhergehende
Reduzierung energieintensiver Lebensmittel wie Fleisch und
Tiefkühlkost ermöglicht eine weitere Energieeinsparung.
|